Wie erkennt man eine Dyskalkulie?

Ihr Kind

  • ist beim Rechnen oft unaufmerksam und leicht abgelenkt?
  • benötigt lange Zeit für das Erledigen der Hausübungen?
  • hat auffällig „gute“ und „schlechte“ Tage?
  • verdreht Zahlen?
  • verwechselt ähnlich klingende oder ähnlich aussehende Zahlen?
  • hat Schwierigkeiten bei der Zehner- und/oder Hunderterüberschreitung?
  • kann nicht zählen/rückwärts zählen oder nur unter Verwendung der Finger?
  • hat Probleme mit Textaufgaben?
  • Auch vermehrtes Üben an den Fehlern bringt keine Verbesserung?

Es gibt eine Vielzahl von weiteren Symptomen und Verhaltensweisen, die auf eine Dyskalkulie hindeuten können.
Eine detaillierte Liste finden Sie hier:

Was ist Dyskalkulie?

Grundsätzlich spricht man von einer Dyskalkulie, wenn man Folgendes beim Kind beobachten kann *):
 

Zeitweise Unaufmerksamkeit

des Kindes beim Rechnen, wenn es also unmittelbar mit Zahlen beschäftigt ist.

Differente Sinnes-
wahrnehmungen

Diese sind nicht ausreichend für das Erlernen des Rechnens geschärft, wie z.B. im Bereich der Optik, der Akustik, der Raumwahr-
nehmung
und/oder des Körperschemas (kann einen oder mehrere Bereiche gleichzeitig betreffen).

Wahrnehmungsfehler


Durch unscharfe Sinnes-
wahrnehmungen und die daraus folgende Unaufmerksamkeit entstehen Wahrnehmungs-
fehler beim Rechnen
.

 

*) pädagogische Defintion lt. Dr. Astrid Kopp-Duller

Unterschied zur Rechenschwäche

Eine Rechenschwäche ist eine durch besondere Umstände bedingte und erworbene Problematik im Leben des Kindes (wie z.B. durch Schulwechsel, Krankheit, Scheidung der Eltern etc.). Es zeigen sich auf Grund dieser Probleme Fehlerhäufungen beim Rechnen.

Liegt eine Rechenschwäche vor, wird vorrangig im Symptombereich gearbeitet.

Wichtig ist hier eine Verbesserung der Lebenssituation durch die Unterstützung von Psychologen und/oder Ärzten.

Rechtzeitige Förderung und Unterstützung

Sollten sich bei einem Kind, das einen überaus intelligenten Eindruck macht, völlig unerwartet in der Schule Probleme beim Erlernen des Rechnens ergeben, so sollte man nicht zuwarten, sondern dem Kind eine rechtzeitige Hilfestellung geben.

Die Klassenlehrer können Ihrem dyskalkulen Kind im Rahmen des Unterrichts nur bedingt zur Seite stehen. Eine außerschulische Unterstützung ist oft unumgänglich, damit sich der gewünschte Erfolg einstellt.

Das Kind ist auf die Reaktion der Umgebung, das nötige Verständnis und eine auf seine Bedürfnisse ausgelegte Förderung angewiesen, es kann sich selbst nicht helfen. Werden die Probleme dyskalkuler Kinder nicht rechtzeitig erkannt (z.B. verursacht durch ständige Überforderung und Frustration, nicht adäquate Unterrichtsmethoden, Sehschwäche, Schwerhörigkeit, familiäre Ursachen etc.), so können psychische oder physische Probleme hinzukommen.

Da jedes Kind seine individuelle Ausprägung einer Dyskalkulie hat, benötigt es auch individuelle Hilfe.